Katastrophen 2015: 32 Mrd. US-Dollar Versicherungsschäden
Natur- und Man-made-Katastrophen haben 2015 einen gesamtwirtschaftlichen Schaden von 85 Mrd. US-Dollar verursacht. Das sind um ein Viertel weniger Verluste als im Jahr zuvor (113 Mrd. US-Dollar). Der Schaden für die Versicherungswirtschaft kommt auf rund 32 Mrd. US-Dollar. So lauten die vorläufigen Sigma-Schätzungen des Rückversicherers Swiss Re.
Fast neun von zehn gesamtwirtschaftlichen Schäden (87%) machen Naturkatastrophen mit 74 Mrd. US-Dollar aus. Rund 11 Mrd. US-Dollar kommen aus Man-made-Katastrophen. Die Versicherungsbranche musste um 11% weniger Schäden als im Vorjahr und nur halb so viel wie im Schnitt der vorangegangenen zehn Jahre begleichen.
Den erwartungsgemäß größten Schaden richteten die Explosionen in der chinesischen Hafenstadt Tianjin an – in Asien ist es der bisher größte Man-made-Versicherungsschaden aller Zeiten.
Bei den Naturkatastrophen schlug sich ein Wintersturm in den USA im vergangenen Februar mit einem Gesamtversicherungsschaden von mehr als zwei Mrd. US-Dollar am stärksten nieder.
Auch wenn die finanziellen Schäden zurückgegangen sind, hat sich die Zahl der Todesopfer seit 2014 mehr als verdoppelt: 26.000 Menschen starben bei Naturkatastrophen, rund 9.000 davon bei dem schweren Erdbeben in Nepal. Dieses richtete auch den größten wirtschaftlichen Schaden mit mehr als sechs Mrd. Dollar an. Allerdings sind hier aufgrund der geringen Versicherungsdurchdringung nur etwa 160 Mio. Dollar versichert.
Das wärmste Jahr seit Erfassung der Wetterdaten verzeichnete die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) 2015. Allein im Sommer sind in Indien, Pakistan, Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten mehr als 5.000 Menschen aufgrund extremer Hitze gestorben.